Freitag, 21. August 2009

How to build up a household!

Endlich habe ich wieder ein eigenes Dach über dem Kopf! Einen Platz, den ich für die nächsten vier Monate mein Zuhause nennen werde. Bis Sarah und ich unser "home sweet home" gefunden hatten, hat es allerdings etwas gedauert. Tagelang haben wir im Internet Wohnungsanzeigen gelesen, beantwortet und Wohnungen angeschaut. Aber irgendwas war immer falsch - mal nur ein freies Zimmer, manchmal falsche Mietzeiten und einmal ein richtiges Horrorhaus. Das war das zweite Abenteuer in Kalifornien.


Blick von unserem Balkon

Letzte Woche haben wir uns, zusammen mit dem Schweden (Johan) eine Wohnung in einer Apartementanlage angeschaut. Die hat uns zwar gut gefallen, hatte aber auch diverse Haken und war noch dazu am absolut äußeren Limit des finanziell möglichen. Deshalb haben wir uns einen Tag später noch ein weiteres Haus angeschaut: In der Anzeige war von zwei netten amerikanischen Mitbewohnern und zwei schönen Zimmern in einem großen Haus die Rede. Die Vermieterin klang auch sehr sympathisch und wollte uns sogar Möbel besorgen. Alles klang perfekt, sogar der Preis war ok. Voller Vorfreude haben Sarah und ich uns also auf den Weg gemacht, nichtmal der 4km lange Fußweg konnte uns abhalten. Am Haus angekommen, wurde unsere Freude jedoch schon beim Versuch zu Klingeln leicht getrübt: Klingel kaputt. Einige Fensterscheiben der Had ustüre zerbrochen. "Gut, das kann schonmal vorkommen", dachte ich mir. Aber das war auch erst der Anfang und auch nicht der richtige Eingang. Der führt nämlich durch den Garten. Und damit ging die Besichtigungstour durchs Horrorhaus los. Schon der Garten war voll mit Schrott, Sperrmüll und Überresten der letzten Party. Die VErmieterin schien das nicht weiter zu stören. Freundlich grinsend und völlig von sich und ihrem Haus überzeugt zeigte sie uns die Küche (selten so einen Dreck und Gestank erlebt), die "Schlafzimmer" (noch nie solch dunkle, feuchte und hässliche Räume gesehen) unschließlich den Höhepunkt: Das Bad! Ahhhhhhhhhhhhh, igitt! Ich habe nur einen flüchtigen Blick hinein geworfen, aber der hat genügt. Das Waschbecken war ursprünglich mal weiß. Ursprünglich. Von der weißen Farbe war fast nichts mehr zu erkennen, sondern nur brauner Dreck. Nach knapp 15 Minuten waren Sarah und ich wieder in Freiheit. Ich habe selten so eine Erleicherung verspürt! Ich war überwältigt von diesem Gefühl der Erleichterung und gleichzeitig von einem Glücksgefühl, nicht in diese Wohnung ziehen zu müssen. Aber ich bin froh, das Horrorhaus gesehen zu haben. Jetzt weiß ich unsere Wohnung wirklich zu schätzen.


Unsere Küche - normalerweise hängt dort nicht überall Wäsche, aber wir haben noch keinen Wäscheständer...


Unser Pool :-)

Innerhalb von nur einem Tag haben wir dann dank der großen Hilfe von Pat und Russell unsere WG eingerichtet. Luftbetten, Schlafsäcke, einen Tisch mit drei Stühlen, kleine Snacktische für jedes Zimmer, Teller, Geschirr, alles was man eben so braucht. Das Beste: Pat hat uns eine Art Second-Hand-Laden gezeigt. Dort gab es aber nicht nur Klamotten sondern auch Möbel, Elektrogeräte und Geschirr. Für nur 140 Dollar haben wir dort unsere halbe Wohnungseinrichtung bekommen. :-) Langsam entwickelt sich das Apartment auch zu einem "place called home". Es ist gemütlich hier, vor allem mit dem 10-spurigen Freeway direkt vor meinem Schlafzimmerfenster (Lärmschutzwände gibt es hier übrigens nicht). Aber nein, das war keine Ironie! Es ist wiklich schön hier! Jetzt müssen wir nur noch den "Livingroom" abtrennen, damit der Schwede auch bald wieder seine Privatsphäre hat. Dem kann momentan nämlich noch jeder beim Schlafen zuschauen! ;-)

2 Kommentare:

  1. Das sieht ja gut aus. Glückwunsch.

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  2. So, darauf darfst du dir was einbilden: Ich lese deinen Block (den ersten in meinem Leben), sogar regelmäßig! Also, immer her mit allen Infos. :-)
    Ps: Bin am Gymnasium Schwertstraße gelandet!?! Hm....
    Lg, Daniel

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