Freitag, 25. Dezember 2009

Christmas with friends...


Ein Teil der Mannschaft.



... hat sich für mich am Anfang ganz schön komisch angefühlt. Weihnachten, das ist schließlich das Fest, das man mit der Familie verbringt. Das ist über 10.000 km Entfernung aber leider etwas schwierig (was nicht heißt, dass es nicht funktioniert) und wäre wohl auch recht einsam geworden.

Einsame und traurige Weihnachten - das wollten Sarah und ich nicht. Bloß nicht traurig in der Ecke hocken und an zu Hause denken. Wir verbringen momentan eine alternative Zeit, also musste auch ein alternatives Weihnachten her. Eine Party mit Freunden. Und es war einfach nur toll!



Rüdiger, unser Turkey.

Schon am 23. haben Sarah, Julia, Pascal und ich mit den Vorbereitungen angefangen. Rezepte rausgesucht und einen Großeinkauf - 12 Personen wollten schließlich ein tolles Essen haben. Rüdiger (der Turkey) hat stolze 7,5kg auf die Waage gebracht und ist von uns mit sehr viel Liebe und Leidenschaft präpariert worden. Selbstgemachte Füllung mit Hackfleisch, Brot, Möhren, Zwiebeln, Kastanien, Pflaumen und Mais. 16 Stunden hat der Gute dann im Ofen geschmort - und es hat sich gelohnt! LECKER war er! Und nicht nur Rüdiger hat super geschmeckt: Die Süßkartoffeln, der Rotkohl und überhaupt alles!

Bis wir tatsächlich alle aber am Tisch gesessen haben, musste die Wohnung erstmal vorbereitet werden. Pünktlich zum Essen waren wir "schwedenfrei", hatten also das ganze Wohnzimmer für uns! Nur leider nicht genügend Tische und Stühle. Die haben wir dann kurzerhand von unserer BBQ Area "ausgeliehen"...Nach einigen unerwarteten Komplikationen in der Küche (bisher hatte ein Topf immer ausgereicht) gabs dann mit leichter Verspätung (ach kommt, drei Stunden sind für Amerika doch ok) lecker Essen und schöne Geschenke.


Endlich: Essen ist fertig.

Höhepunkt war dann allerdings unser Bad im Außenwhirlpool! Bei ca. 45 Grad CELSIUS Wassertemperatur sind wir ganz schön ins Schwitzen gekommen. Also haben Pascal und ich kurzerhand noch einen Sprung in den unbeheizten und ca. 12 Grad kalten Pool gewagt. WAAAAAH! Das war wirklich eisig!



Weihnachtsnacht im Pool.


Ein toller Abend war es jedenfalls. Alternativ und unvergesslich.


Und Weihnachten über 10.000 km Entfernung!? Ja, es hat funktioniert, denn im Herzen spielt die Entfernung keine Rolle! Ihr seid die beste Familie der Welt! :-*



Unsere Weihnachtsbäume.



Freitag, 18. Dezember 2009

Abschied nehmen Vol. 1

Abschiedsfoto: Mikko, Sarah, Sami und ich.

Zuerst einmal die gute Nachricht: Alle Videoprojekte sind im Kasten, die 20-seitige Hausarbeit gerade noch rechtzeitig abgegeben und alle Prüfungen geschrieben. Kurz gesagt: Das Semester ist vorbei. Eine Tatsache, die ich noch nicht so richtig realisiert habe. Es fühlt sich gut an, dass der Stress der letzten zwei Wochen vorbei ist, aber ich kann noch nicht glauben, dass die Zeit an der Uni hier nun tatsächlich vorbei ist. Vier Monate, die wie im Flug vergangen sind, in denen aber gleichzeitig auch unheimlich viel passiert ist. Achterbahn eben.

Gestern bzw. heute morgen hieß es dann zum ersten Mal: Abschied nehmen. Sami aus Finnland hat sich als einer der ersten auf den Heimweg begeben. Außerdem Marius und Tobi. Erol aus der Schweiz hat schon gestern die Kurve gekratzt - 26 Tage Hawaii, bevor es zurück in die Heimat geht. Sami wird Weihnachten und Silvester zu Hause verbringen und mitte Januar dann für ein weiteres Semester herkommen - so, wie ich es auch mal angedacht hatte.

Gestern wurde natürlich ein letztes Mal so richtig gefeiert. Zum einen die überstandenen Finals, zum Anderen der Abschied. Und es war geil. Einfach nur AWESOME. Fast alle unsere Freunde der vergangenen Monate haben sich in Downtown zum Feiern getroffen. Egal, ob Uni, deutsche Freunde, finnische Freunde oder Nachbarn. Alle waren da. Wie immer wurden wir dann pünktlich um 2:00 aus der Bar geworfen - SPERRSTUNDE. Weiter ging's dann im Haus der Deutschen, bis 5:00 haben wir zusammen gesessen, Musik gehört und gequatscht. Dinge erfahren, die wir bisher nicht wussten und von denen wir uns gefragt haben, wieso wir sie erst am letzten Tag herausfinden. Freunde haben sich gesucht und gefunden - leider zu spät. Aber so ist es ja oft, wenn man sich gerade eingelebt hat, Freunde gefunden hat und sich richtig gut kennt, heißt es Abschied nehmen. So ist es auch hier.

Der Mustang ist zwar ein schickes Auto, hat nur leider einen viel zu kleinen Kofferraum.

Für drei Stunden ging es dann ins Bett, bevor Sarah, Mikko und ich uns mit Sami auf den Weg zum Flughafen gemacht haben. Ein eigenartiges Gefühl, jemanden zu verabschieden, der in den letzten vier Monaten so ein guter Freund und Wegbegleiter war. Vom Flughafen ging es direkt weiter in die Uni. Dort hat es ein Abschiedsfrühstück gegeben und wir haben unsere "Zertifikate" (haha) bekommen. Sarah und Mikko haben sich dann auf den Weg zum Strand gemacht, weil das Wetter heute einfach unglaublich war: nochmal 25 Grad, windstill und strahlende Sonne. Ich habe mich ins Bett gelegt - Auskurieren ist angesagt. Seit fast zwei Wochen kämpfe ich mit einer fiesen Erkältung und heute morgen hat es mich dann endgültig dahingerafft. Die Nase dicht, der Hals sticht und das Husten schmerzt.

Gerade eben war dann der nächste Abschied angesagt. Matthias fliegt morgen zurück nach Bremen. Bis Weihnachten werden sich dann noch Mikko, Sergej, Julia, Meilin und viele andere Freunde und Bekannte verabschieden und in ihr altes Leben zurückkehren.


Danke für eine unvergessliche Zeit!

Montag, 7. Dezember 2009

Es ist Zeit, zu gehen...

Die Achterbahn hat zum Endspurt angesetzt und zum Schluss nochmal richtig beschleunigt, einen Looping gemacht und mich in die entgegengesetzte Richtung katapultiert! Mal wieder wurden meine Pläne durcheinandergebracht, mal wieder hat sich von einem Tag auf den Anderen alles geändert. Ich weiß, ich schreibe in Rätseln.

Eigentlich wollte ich ja bis Ende Januar/ Anfang Februar hierbleiben. Entweder mit Julian zu einem Roadtrip durch die Staaten aufbrechen oder noch ein Praktikum machen. Das Problem: Am 29.12. muss ich aus der Wohnung raus und stünde dann über Silvester auf der Straße (der Roadtrip würde erst am 4.1. beginnen). Bisher habe ich das alles noch relativ locker gesehen, aber vor zwei Tagen habe ich realisiert, dass NIEMAND von meinen Freunden zu Silvester mehr hier sein wird. Die meisten internationalen Studenten fliegen schon vor Weihnachten nach Hause und die Amerikaner verbringen die Ferien zu Hause bei ihren Familien. Das hat mich traurig und nachdenklich gemacht. Was bedeutet dieser Platz ohne meine Freunde? Er ist wertlos! Denn nur sie haben diesen Ort und diese Zeit zu dem gemacht was sie war und immernoch ist: einem unvergesslichen Erlebnis, der besten Zeit meines Lebens. Und mit diesen Gefühlen möchte ich mein Leben hier verlassen, auch wenn es schwer fällt. Deshalb habe ich eben meinen Rückflug gebucht.

Ein seltsames Gefühl. Freude und Trauer zugleich. Freude, endlich meine Familie und meine Freunde wiederzusehen. Trauer, die neu gewonnenen Freunde und dieses parallele Leben hier zurücklassen zu müssen. Aber gleichzeitig ist da tief in mir drin die Gewissheit, das richtige zu tun und das Gefühl, schon bald wieder hier zu sein...Es ist Zeit zu gehen, aber nur für den Moment!

Freitag, 27. November 2009

Experiences for a livetime!


Gerade komme ich zurück von einem richtig schönen und erfolgreichen Shoppingtrip mit Katja. Heute ist black Friday, der Tag nach Thanksgiving. Da gibt es überall Sonderangebote, Rabatte und die Geschäfte haben extra lange auf. Entsprechend viel Betrieb war in der Mall und ich habe eine halbe Stunde gebraucht, bis ich einen Parkplatz gefunden habe. Aber es hat sich gelohnt - nicht nur für mich...Mehr wird hier aber nicht verraten! :-)

Gestern habe ich zum ersten (und hoffentlich nicht letzten) Mal Thanksgiving erlebt. Für die Amerikaner ist dieser Tag, an dem man mit der Familie zusammen kommt und SEHR viel isst, etwa genauso wichtig wie Weihnachten. Einige Familien fangen schon Wochen vorher an, einzukaufen und das Fest vorzubereiten. Sarah und ich waren bei Nahal, einer Freundin aus der Uni eingeladen. Gerade in diesem Augenblick esse ich die Reste des Pumkin-Bread (=Kürbiskuchen mit Zimt und Nüssen), die wir mitbekommen haben. Mhhhhhhhhhhhhhh. Lecker! Genau wie das ganze Essen gestern. Ein riesiger Truthahn, Füllung, Cranberries, Mais, Bohnen, Sauce, Rindfleischbraten, Kartoffel-Birne-Auflauf, Kuchen und Knabberkram. Wir haben um 16 Uhr angefangen zu essen und erst gegen 23 Uhr aufgehört. Natürlich nicht pausenlos, aber immer mal wieder. Es war ein tolles Erlebnis, geprägt von vielen intensiven Gesprächen über die Unterschiede zwischen Europa und Amerika, Journalismus, Politik und Wirtschaft.

Überhaupt war die Ferienwoche toll. Von Freitag bis Mittwoch (20. bis 25.) waren Sarah und ich in San Francisco. Ausnahmsweise ist mal fast alles glatt gelaufen, auch wenn der Trip schon wieder chaotisch angefangen hat. Mal wieder zu spät dran am Flughafen, dann jedoch trotzdem jede Menge Zeit: Weil das Wetter in SF so schlecht war, wurde unser Flug um drei Stunden nach hinten verschoben. Also wieder warten. Dort angekommen war das Wetter dann aber wieder gut und wir haben sechs richtig tolle Tage verbracht. In einem Hotel mitten in Chinatown und vielen tollen, tiefgündigen und bewegenden Erlebnissen, die ich gerne in Deutschland (zusammen mit vielen Fotos) persönlich erzähle und zeige.

Seit heute hat mich dann der Unialltag wieder und es geht mit großen Schritten auf die Zielgerade zu (hilfe, ich fange an zu floskeln...). Trotzdem habe ich es geschafft, pünktlich zum 1. Advent (Advent gibt es hier in den USA übrigens nicht) einen Adventskranz selber zu basteln und ich muss sagen, ich bin schon ein bisschen stolz! :-)

Dienstag, 3. November 2009

"Expect the unexpected" - one week Las Vegas


"What happens in Vegas stays in Vegas" - ich kann also nicht viel über den Trip an sich schreiben! ;-) Es war auf jeden Fall eine tolle und vor allem aufregende Woche, denn nichts ist so gekommen, wie es ursprünglich geplant war. Fast alles ist schief gelaufen und trotzdem hat sich jedes Mal alles zum guten gewendet.


Momentaufnahmen...





Sarah im Paradies: Ganz viele "bequeme" hohe Schuhe! Las Vegas ist einfach himmlisch, um ausgiebig shoppen zu gehen!




Na klar, auch die typischen "Las Vegas Touri by night"-Bilder müssen sein. Alles blinkt und glitzert, aber irgendwie hätte ich es mir noch abgedrehter und extremer vorgestellt.




Achtung: Bei empfindlichem Magen bitte schnell nach unter weiterscrollen....



Nein, nicht schonmal gegessen. Das mit Abstand ekelhafteste Fastfood bisher - eine "Chilli-Cheese-Fries-Burrito". Stichwort Fastfood: In Las Vegas hatten wir dreimal täglich Burger und ich habe kräftig zugenommen. :-(



Bereit, das große Geld zu gewinnen. Daraus ist leider nichts geworden, bei mir waren es 3 Dollar Gewinn - immerhin keine Verluste!






Ein bisschen verrückt ist Las Vegas dann eben doch. Die T-Shirts werden angeblich sogar gekauft.



Auf dem Weg nach Hoover Dam: Stop bei Lake Mead.



Bisher ungeklärte Frage: Haben die Uhren nur falsch getickt, oder beträgt der Zeitunterschied zwischen Nevada und Arizona wirklich nur 5 Minuten? Und wenn ja, wieso???





In the middle of nowhere. Vaughn: "The valley of fire is just 15 minutes away from Hoover Dam!" Von wegen...

Aber der Weg hat sich gelohnt: Faszinierende Augenblicke im Valley of Fire. So unglaublich viel Weite und vor allem Stille. Einfach unbeschreiblich.

... und hier habe ich sie gefunden, die Ruhe und Stille. Für einen kurzen Augenblick.

Freitag, 16. Oktober 2009

Voller Einsatz für die Heimat!

Deutschland gegen Finnland! Dieses Fußballspiel durften wir uns nicht entgehen lassen! Die Finnen waren von unserer Idee, morgens um 9 Uhr das Spiel in ihrer Wohnung zu schauen nicht ganz so begeistert - haben sich dann aber doch breitschlagen lassen. Es ging schließlich um die Eher unserer Heimatländer!

Siegessicher haben Sarah und ich die beiden also pünktlich um 9 aus dem Bett geschmissen. Etwas verschlafen haben wir den Laptop aufgebaut - und nichts gesehen. Zwar hatten wir eine Website mit sämtlichen verfügbaren Live-Streams, aber keiner davon hat richtig funktioniert. Mal kein Bild, mal kein Ton - meistens weder noch. Eine gewisse Entäuschung macht sich breit und Sarahs und mein Frust steigt ins unermessliche, als Anssi nach nichtmal 15 Minuten stolz verkündet, Finnland hätte ein Tor geschossen. Wir glauben ihm natürlich kein Wort - sicherlich wieder einer seiner Scherze. Leider nein. Niko zeigt uns in einem Live-Ticker den Beweis. Das kann doch nicht wahr sein! Was ist da los? Und wieso funktioniert der blöde Stream nicht? Nichts passiert.


Fußballerlebnis der besonderen Art: Da hatten wir wenigstens noch einen funktionierenden Steam und deutschen Kommentar.

Während Anssi weiter am PC rumbastelt, frühstücken Sarah, Niko und ich erstmal. Burger-Brötchen mit Erdnussbutter und Marmelade. Lecker. Wenigstens das funktioniert. Als es nach der ersten Halbzeit immer noch 1:0 für Finnland steht, verspricht Niko seine finnische Flagge zwei Tage über den Balkon zu hängen, falls Finnland gewinnt. Das ist so deprimierend. Deutschland hat seit 86 Jahren kein Spiel gegen Finnland verloren und nun das.
Niko wird übermütig und verspricht, die Fahne rauszuhängen.


Anssis ist kurz davor abzuheben, Sarah leidet.

Bild und Ton! Der Durchbruch nach 49 Minuten! Irgendein funktionierender Live-Stream mit deutschem (hihi) Kommentar. Immer noch nicht optimal, denn auf dem Bildschirm steht in großen Buchstaben das Wort "DEMO". Egal. Bild und Ton gleichzeitig sind schließlich schonmal ein Fortschritt. Die Freude hält leider nicht lange - der Stream stürzt wieder ab. Und immer noch kein Tor für Deutschland. Was für ein Desaster.

Voller Einsatz morgens um 9 Uhr...


Den Rest der Halbzeit verbringen wir vor einem Bild mit DEMO-Buchtaben und arabischem Kommentar. Bild und Ton sind sich einig, alle 15 Sekunden zu stocken. So natürlich auch, als Lukas unsere Ehre rettet.

Den historischen Sieg knapp verfehlt: Anssis Freude ist ein bisschen getrübt, Sarahs Laune ein bisschen besser - dank Lukas. Trotzdem: 1:1 ist ein blödes Ergebnis.


Und so müssen Sarah und ich am Ende kleinlaut zugeben, dass Finnland besser gespielt hat - was das Ego der Finnen natürlich ins unermessliche steigen lässt...Ein leidvoller Fußballvormittag.




Donnerstag, 8. Oktober 2009

Es wird Herbst in Kalifornien!

Vorbereitungen für die "kalte" Jahreszeit! © Anssi

Ein kühler Hauch umweht meine Nase, als ich aus der Haustüre gehe. Die Sonne geht unter, Wolken hängen über dem Freeway (Regen gibt es natürlich nicht). Es riecht nach Herbst. Vor der Haustüre unserer Nachbarn stehen Kürbisse und an einigen Apartements sind Lichterketten und Gruselfiguren angebracht. Plötzlich realisiere ich, dass auch hier der Sommer nun vorbei ist. Das stimmt mich ein bisschen melancholisch, denn mir wird einmal mehr bewusst, wie schnell die Zeit vorüber geht. Es ist viel passiert in den vergangenen Wochen...

Ich war zum Beispiel in San Diego. Ganz spontan mit Sarah und Mikko. Wir haben und mittags ins Auto gesetzt und waren um 15 Uhr dort. Zum Essen hat es uns in die sog. "Oldtown" verschlagen. Dort gibt es einen Park, in dem noch ursprüngliche Häuser aus der Gründungszeit der Stadt stehen oder auch vielleicht nachgebaut wurden. In fast jedem Haus ist ein kleiner Laden untergebracht. Also stand noch bummeln gehen auf dem Programm. Als die Sonne dann langsam untergegangen ist, sind wir weitergefahren zum Strand. Highlight war aber das Nachtleben. In Downtown reiht sich eine Bar an die Nächste und es ist unglaublich viel Leben in der Stadt. Bevor wir in die Bars gegangen sind, haben wir uns noch ein Eis gegönnt. Denn mitten zwischen den Bars war eine Eisdiele, die HAMMER Eis serviert hat. Richtig lecker, mit gerösteten Mandeln, Sirup, Erdnussbutter und allem, was es sonst noch an süßem Kram gibt. Spannend war es aber auch, die Menschen zu beobachten, die auf der Straße vorbei gelaufen sind. Cocasion, black, hispanic. Dick, dünn. Aufgestylt, falsch gestylt, gar nicht gestylt, verrückt gestylt. Reich, arm. Auf dem Weg zur Party, obdachlos. San Diego - eine faszinierende Stadt. Pulsierend und facettenreich.


Lecker! Ein Eis in der Nacht, mitten zwischen den Bars! © Mikko

Aber auch Fullerton hat seinen Charme. Nicht, weil es hier so besonders schön ist. Im Gegenteil. Es ist eine normale Kleinstadt in Kalifornien, kurz vor L.A.. "Hier ist ja genausoviel los wie in Nordhorn!"; dieser Ausspruch von Sarah bringt es eigentlich ziemlich auf den Punkt. An jeder zweiten Kreuzung findet man Burgerläden und Supermärkte. In Downtown gibt es ein paar Bars. Auf der Straße sieht man niemanden. Die Leute sind halt alle im Auto unterwegs - und das braucht man hier auch. Die Entfernungen sind nicht für Fußgänger ausgelegt und über öffentliche Verkehrsmittel brauchen wir gar nicht erst reden. Aber es sind die Menschen, die diese Stadt (für mich) zu etwas besonderem machen. Menschen, die so verschieden sind, wie man es sich nur vorstellen kann. Menschen, die ich in den vergangenen Wochen kenn -und schätzen gelernt habe und durch die die Zeit hier unvergesslich wird.

Sonnenuntergang in San Diego.

Mittlerweile ist Dienstag, 13. Oktober. Peter hat vollkommen Recht, ich sollte dringend meinen Eintrag hier fertig stellen. Nur leider fordert die Uni momentan auch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit von mir, sodass wenig Zeit zum schreiben bleibt.

Heute bin ich genau zwei Monate hier - und es regnet! JA! Endlich, das erste Mal seit zwei Monaten, spüre ich leichte Regentropfen auf meiner Haut. Wie ich das vermisst habe. Die Amerikaner sind das nicht gewohnt. Im Fahrstuhl höre ich zwei Damen über das beängstigende Wetter sprechen. So viel Wind und Regen, da käme die Tage bestimmt wieder ein Erdbeben. Ich muss mir das Lachen stark verkneifen. Während die Amerikaner sich alle unter Kaputzen, Regenschirmen und Ordnern verstecken, um ja nicht nass zu werden, ziehe ich die Ärmel meines Pullis hoch und laufe breit grinsend über den Campus. Alle, die mir entgegenkommen denken bestimmt, ich sei auf Drogen. Leider ist das Gefühl von prickelnden Regentropfen nicht von Dauer: Nach 5 Minuten ist der Schauer vorüber.

Aber auch sonst macht sich der Herbst von Tag zu Tag mehr bemerkbar. Wie schon erwähnt, geht die Sonne mittlerweile am späten Nachmittag unter. Heute morgen habe ich dann mit Schrecken festgestellt, dass die Sonne aber auch viel später aufgeht. Als mein Wecker um 6:30 geklingelt hat, war es noch dunkel. Das hat mich dann doch ein bisschen zu sehr an den Herbst in Deutschland erinnert. Die Temperaturen normalisieren sich allmählich übrigens auch. Morgens sind es meistens 17 Grad und über Tag 25 Grad. Abends kühlt es sich dann immer rasch ab und so werden auch unsere "Poolparties" immer seltener. Sonst war das "Bermudadreieck" (Sean, Tommy, Randy, Luis, Anssi, Niko, Sarah und ich) nach der Uni abends oft noch spontan im (Whirl)pool, aber das wird langsam auch zu kalt...

Warum ich so viel vom Wetter schreibe? Weil ich irgendwie finde, dass es die Zeit und das Leben hier gut repräsentiert... Wieso? Das überlasse ich nun eurer Phantasie, denn sonst würde der Eintrag hier niemals enden... ;-)

PS: Auf die Fotos müsst ihr leider nun doch noch ein bisschen warten, weil ich sie mir noch von Sarah rüberladen muss. Meine Kamera funktioniert nämlich nur mit deutschen Batterien! :-(


Donnerstag, 24. September 2009

One day close to heaven!


Die Zeit hier vergeht wie im Zeitraffer. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich momentan auf der Überholspur lebe. In meinem Leben passieren so viele Dinge, dass ich gar nicht alles auf einmal verarbeiten kann. In der Uni fühle ich mich unglaublich wohl, auch wenn der Start für uns internationale Studenten alles andere als angenehm war. Trotzdem hatte ich vom ersten Tag an das Gefühl, dort „richtig“ zu sein. Hier einfach hinzugehören. Das Unileben ist mit dem in Deutschland kaum zu vergleichen. Neben den Kursen kann man theoretisch seine ganze Freizeit auf dem Campus verbringen. Es gibt nicht nur ein reges Verbindungsleben, sondern auch Gruppen für alle denkbaren Interessen. Überall kann man sich engagieren, Leute kennen lernen. Ich habe heute zum ersten Mal bei „Titan TV“ geholfen, dem Fernsehsender der Uni. Es ist so faszinierend zu sehen, welche Möglichkeiten es hier gibt. Ein eigenes, komplett ausgestattetes, Fernsehstudio samt Controlroom für den Unisender. Wahnsinn.

Meine Freizeit gleicht momentan auch einer Achterbahnfahrt. Viele neue Leute aus der ganzen Welt, viele Eindrücke und viel Spaß. Dann aber auch immer viel Arbeit für die Uni. Diese und kommende Woche stehen schon die ersten Midterm-Exams an. Außerdem regelmäßig Tests und Hausaufgaben. Das ist wie Schule. Aber es macht Spaß. Vielleicht sogar zum ersten Mal in meinem Leben…

Entsprechend gut zu meiner momentanen Gefühlslage hat unser Besuch in „Six Flags“ gepasst. Das ist der größte Achterbahnpark hier in Kalifornien. Als wir dort angekommen sind, habe ich meinen Mund vor Staunen nicht mehr zu bekommen. So riesige Achterbahnen habe ich bisher nur im Computerspiel „Roller Coaster Tycoon“ gesehen. Aber die waren echt. Einfach nur unglaublich. Anssi, Niko, Mikko und Sami ging es ähnlich wie Sarah und mir. Auch in Finnland gibt es keine vergleichbaren Achterbahnen. Entsprechend groß war unsere Neugierde, alle auszuprobieren. Allerdings gab es etwa 30 Stück, sodass es illusorisch war, alle an einem Tag zu schaffen. Kurzerhand haben wir uns entschlossen, einfach die „Bad-List“ abzuarbeiten. Und weil das Leben hier ja noch nicht teuer genug ist, haben wir uns noch „Flash-Passes“ gegönnt. Also immer nur ca. 15 Minuten Wartezeit (anstatt 1-3 Stunden) pro Attraktion – natürlich erste Reihe. Es war der Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahnsinn! Seht selbst:


Die Crew: Niko, Anssi, Mikko und Sami © Fotos: Sarah



Schöner Ausblick von den Achterbahnen über die Berge.

Die besten Achterbahnen der Welt:

















GEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIL!

Sonntag, 13. September 2009

Die Welt ist so klein!

Am Freitag haben Sarah und ich zusammen mit unserer amerikanischen Nachbarin und einer ihrer Freundinnen einen Ausflug zum Huntington Beach gemacht. Zum Strand sind wir nicht wirkliche gekommen, stattdessen sind wir die Promenade entlang geschlendert und waren ein bisschen shoppen. Irgendwann hatten wir dann ziemlichen Hunger und haben beschlossen, im Restaurant am Ende des Piers einen Burger zu essen. Gleichzeitig war auch Christian, ein Freund aus der JONA, auf dem Pier unterwegs. Plötzlich stand er vor mir und ich konnte kaum meinen Augen trauen. Wir haben uns beide erstmal halb tot gelacht, wie klein die Welt doch ist.



Hier das Beweisfoto:





Bekki kocht!

Nun bin ich seit fast einem Monat hier und es ist kaum ein Tag vergangen, an dem ich keinen Burger gegessen habe. Die Dinger sind aber auch einfach zu verlockend...Schön günstig, schnell beschafft und noch dazu lecker! Aber langsam kommen sie sogar mir zu den Ohren raus und so habe ich angefangen, zu kochen. Jepp, richtig gelesen! Und natürlich möchte ich euch meine Kochkünste hier nicht vorenthalten:


Heiß und al-dente: Die Nudeln.



Nicht von Miracoli (gibt es hier nicht!): Tomatensauce mit einigen frischen (!) Tomaten.

Essen ist fertig! :-)

Ohne Worte.


Lecker war's!

Montag, 7. September 2009

Genießen und Leben.

Gerade liege ich auf dem Boden meines Appartements, höre „You found me“ von „The Fray“ und genieße den freien Tag. Heute ist Labour-Day. Aber eigentlich genieße ich mittlerweile jeden Tag hier in vollen Zügen. Die Kurse in den Uni machen mir wirklich großen Spaß und die Atmosphäre ist mit der in Deutschland kaum zu vergleichen. Hier habe ich das Gefühl, dass Dozenten und Studenten eher ein freundschaftliches Verhältnis haben.

--------- Eilmeldung --------

Der Rauchmelder in unserer Wohnung funktioniert und die Bude ist nur ein bisschen verraucht. Kleine Aufregung zwischendurch. Was war? Während ich hier mit an meinem Blog-Eintrag arbeite, riecht es plötzlich ziemlich verbrannt. Ich nehme an, dass es von draußen kommt. Fehler! Es war unser Ofen. Der Schwede hatte sich einen Taco in den Ofen geschoben und sogar Backpapier benutzt. Leider müssen Sarah und ich wohl das falsche Backpapier gekauft haben. Das hat nämlich irgendwie ziemlich heftig gequalmt und war kurz davor in Flammen aufzugehen. Gerade noch mal Glück gehabt.

---------- Eilmeldung Ende ----------------

Die Dozenten werden geduzt, machen zwischendurch Witze und die Zeit vergeht schnell. Das bedeutet aber nicht, dass der Unterricht deshalb anspruchsloser wäre. Im Gegenteil. Die Anforderungen um einen Schein zu bekommen, sind wesentlich höher als in Deutschland. Neben einem Midterm –und einem Finalexam werden zusätzliche Leistungen wie z.B. Hausarbeiten gefordert. Aber das stört mich momentan NOCH nicht, schließlich gehe ich gerne zu den Kursen (unglaublich!).^


Unicampus

Auch die freie Zeit versuche ich sehr bewusst zu erleben. Vergangene Woche haben Sarah und ich abends nach Reiseangeboten für Las Vegas geschaut und sind auch prompt fündig geworden. Und weil wir so in Reisestimmung waren, haben wir gleich noch nach einem Angebot für San Francisco geschaut. Auch da sind wir fündig geworden. Und nun geht es bald los, zwei aufregende Städte warten auf uns.

Am Wochenende ging es aber erstmal nach Los Angeles. Alleine der Weg dorthin war schon ein Erlebnis, wir sind nämlich nicht mit dem Bus oder dem Auto gefahren, sondern mit dem Zug! Der Bahnhof von L.A. ist kaum größer als der Solinger Hauptbahnhof und die Gleise sind längst nicht so schön verlegt wie in Deutschland. Da ruckelt und wackelt es zwischendurch ganz ordentlich. Dafür sind die Züge gut klimatisiert (verwundert jetzt nicht wirklich, oder?) und sehen innen ähnlich aus wie die Reginal Expresse bei uns. Ebenfalls doppelstöckig. In L.A. haben wir uns dann mit der Metro fortbewegt. Für einen Europäer selbstverständlich – nicht für einen Amerikaner. Daniel (der amerikanische Mitbewohner von Matthias, Sergej und Sonja) hat nicht wirklich glücklich ausgesehen. Hat im Vorfeld immer wieder betont, wie wahnsinnig wir doch seien und dass das viel zu gefährlich sei. Wir würden bestimmt umgebracht. Natürlich ist nichts dergleichen passiert und U-Bahn fahren in L.A. war genau wie U-Bahn fahren in Hamburg oder Berlin oder sonstwo. Vielleicht sogar noch ein bisschen einfacher, weil es viel weniger Linien gibt und alles unglaublich gut ausgeschildert ist. Wir haben dann den Walk of Fame und das Financial District zu Fuß erkundet und Daniel konnte nicht glauben, welche Distanzen wir ohne Auto zurücklegen. Abends waren wir dann aber alle ein bisschen platt. Aber kein Wunder, schließlich waren es den ganzen Tag wieder gut 35 Grad. Das Wetter sind wir halt aus Europa eher nicht gewohnt…


Auf geht's nach L.A.



Und weil Fotos noch viel mehr sagen als meine 1000 Worte, hier noch ein paar Impressionen aus Fullerton, der Uni, den Abenden hier, L.A. und überhaupt. Seht einfach selbst.


Blick über L.A.


Die berühmten weißen Buchstaben (links), im Hintergrund den Rauch der Waldbrände.

Sergej, Vincent, Matthias, Daniel (der Ami), Sonja, Meilin, Julia und Sarah


Hollywood.


Das Haus in dem Michael Jackson starb bzw. die Einfahrt davon.

Sonnenuntergang über L.A.

Bekki in L.A.

Fast wie in Frankfurt: Das Financial District (unten ebenfalls).



Zweitligareif: Das Fußballstadion der Uni.


Campus.


Heavy-Metal Konzert mit den Finnen: Gitarrist der Band, Sarah, ich, einer der Finnen (unsere Nachbarn) und der Sänger der Band.